ETHICS' ANATOMYAm 02.11.2015 um 18:00 Uhr Ort: Kino Lumière Geismar Landstraße 37083 Göttingen > Google Maps
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Psychopharmaka und SelbstbestimmungInformationen zum Film„Jeder Mensch kann in seelische Krisen geraten. Gleichwohl werden psychische Erkrankungen als Makel und Schande erlebt, geheim gehalten und schamvoll versteckt. „Nicht alles schlucken“ bricht mit diesem Tabu. Psychoseerfahrene Menschen, Angehörige, sowie Ärzte und Pfleger erzählen vor der Kamera von ihren Erfahrungen mit Psychopharmaka. Heilsam oder kränkend? Segen oder Fluch? Ein tragischer, bisher nicht gelöster Konflikt. Der Dokumentarfilm ist ein vielstimmiges Erzählen über Wirkungen und Risiken von Psychopharmaka.“ Quelle: nichtallesschlucken.deDiskussionsthemen und mitwirkende PersonenBetroffene, Angehörige und medizinisches Personal bzw. ÄrztInnen berichten im Rahmen des Dokumentarfilms über ihre Erfahrungen mit dem Einsatz von Psychopharmaka und beleuchten dabei ganz unterschiedliche Perspektiven. Der Ansatz des Filmprojekts, diese verschiedenen Gruppen einzubeziehen, ermöglicht einen Austausch zwischen den beteiligten Personen und zeigt dadurch die Mehrdimensionalität psychischer Erkrankungen und den Einsatz von Psychopharmaka auf. Der Film geht den Fragen nach, die sich die Involvierten immer wieder und meistens auch gemeinsam stellen: Soll es Grenzen bei der selbstbestimmten Einnahme von Psychopharmaka geben? Welche Chancen und Risiken sind mit der Einnahme von Psychopharmaka verbunden? Welche Verantwortung tragen einzelne Patienten, welche Verantwortung trägt hingegen die Gesellschaft? Gibt es Alternativen zur Behandlung mit Psychopharmaka?Diese und weitere Fragen werden im Anschluss an die Filmvorführung mit folgenden ExpertInnen diskutiert: Dr. Bernhard Kis, Leitender Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Göttingen,Die Veranstaltung wird moderiert von Dr. Sinja H. Meyer-Rötz, Diplom-Gerontologin und MHA, Leiterin des Klinik- und Forschungsmanagement der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Göttingen. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Initiative Göttinger Psychose-Seminar und der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Göttingen statt. Mitwirkende Personen:Dr. Bernhard Kis ist Leitender Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Göttingen. Er studierte Humanmedizin in Essen, wo er 2001 promoviert wurde. Es folgten die Facharztausbildungen der Neurologie, der Nervenheilkunde, und der Psychiatrie und Psychotherapie mit tiefenpsychologischem Schwerpunkt. Nach seiner Promotion hatte er eine Stelle als Assistenzarzt in der Neurologischen Klinik des Astrid-Krupp-Krankenhauses Essen inne. An der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Essen fing er darauf als wissenschaftlicher Mitarbeiter, avancierte in den Jahren 2007–2014 unter der Leitung von Prof. Wiltfang bis zum Leitenden Oberarzt und Stellvertretenden Klinikdirektor, bevor er im März 2014 nach Göttingen wechselte. Zu seinen klinischen Schwerpunkten gehören ADHS im Erwachsenenalter, Affektive Störungen im Alter sowie psychische Störungen im Arbeitskontext. Jon Leefmann, Dipl.-Biol. studierte Biologie, Neurowissenschaften und Philosophie an den Universitäten Heidelberg, Tübingen und Pavia. Von 2009-2012 war er Stipendiat im DFG-Graduiertenkolleg „Bioethik – zur Selbstgestaltung des Menschen durch Biotechniken“ an der Universität Tübingen, wo er an seiner philosophischen Promotion zum Begriff der Authentizität in bio- und medizinethischen Debatten arbeitete, insbesondere im Bereich des sogenannten pharmakologischen, kognitiven Enhancement. Seit 2012 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe „Neuroethik“ am Philosophischen Seminar der Universität Mainz und seit 2015 assoziierter Mitarbeiter am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen. Er ist Mitglied der „AG Neuroethik“ innerhalb der Akademie für Ethik in der Medizin (AEM). Zu seinen Forschungsinteressen zählen neben ethische Fragen im Zusammenhang der technischen Gestaltung und Verbesserung menschlicher Fähigkeiten, personale Autonomie, die Philosophie der Person und verschiedene Probleme der Moralphilosophie. Dr. Sinja Meyer-Rötz ist Leiterin des Klinik- und Forschungsmanagement der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Göttingen. Sie studierte Gerontologie in Vechta und absolvierte anschließend einen Master of Health Administration in Bielefeld. 2015 wurde sie in Essen promoviert mit einer Arbeit über die Rolle einer psychiatrischen Institutsambulanz bei der psychopharmakologischen Versorgung von Patienten in stationären Alten- und Pflegeeinrichtungen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen gerontopsychiatrische Versorgungsforschung, Versorgungsforschung im Bereich Stationäre Altenhilfe und Versorgung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen. |
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